Ratgeber

Berufshaftpflichtversicherung

Eine Berufshaftpflichtversicherung schützt Unternehmen und Selbständige vor finanziellen Belastungen im Schadensfall. Der Abschluss dieser Haftpflichtversicherung ist jedoch freiwillig, nicht gesetzlich vorgeschrieben. Bei beratenden oder medizinischen Berufen können jedoch durch berufliche Fehler oder mangelnde Sorgfalt so große Schadenssummen entstehen, dass der deutsche Staat eine Berufshaftpflichtversicherung vorschreibt. Diese Berufshaftpflicht soll Klienten und Patienten den Schadensersatz garantieren. Finde Sie Ihre passende private oder gesetzliche Absicherung für Ärzte, Beamte, Steuerberater, Heilpraktiker, Anwälte und Co auf Deutsche-Gewerbeversicherung.de.

Wir helfen Unternehmen, Vereinen und Selbstständigen seit Jahren bei der Suche nach einer passenden Gewerbeversicherung. Dabei unterstützen wir Sie in allen Lebensphasen und bieten Ihnen eine individuelle Risikoanalyse.

Berufshaftpflichtversicherung: Die Pflicht zur Haftung

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Berufshaftpflichtversicherung

Verankert im Bürgerlichen Gesetzbuch gilt in Deutschland die Regel, dass der Verursacher eines Schadens diesen ersetzen muss, er muss für ihn haften. Die Haftung erstreckt sich in der Regel so weit, bis der vor dem Schadensereignis vorgefundene Zustand wieder hergestellt ist. Das bedeutet, einen funktionierenden Gegenstand wieder nutzbar oder einen verletzten Menschen wieder arbeitsfähig zu machen.

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Haftungsbereiche

Die Haftung erstreckt sich dabei immer über Sach-, Personen- und Vermögensschäden. Es lässt sich leicht ausrechnen, welche enormen Summen hier zusammenkommen können. Beschädigte Gebäude müssen wieder aufgebaut, verletzte Personen medizinisch behandelt oder Umsatzausfall von Unternehmen erstattet werden. Ist keine Versicherung vorhanden oder ist diese nicht ausreichend hoch, haftet jeder wieder selbst – im Schadensfall mit seinem gesamten privaten und gewerblichen Vermögen.Die private Haftpflicht

Die Risiken im heutigen gesellschaftlichen Leben sind inzwischen so groß geworden, dass die Versicherungen die Haftungsübernahme für Teilbereiche vereinbaren. Für den privaten Teil empfiehlt sich der Abschluss einer Privathaftpflicht. Hier kann auch eine Tierhalterhaftpflicht eingeschlossen werden.

Die betriebliche Haftpflicht

Eine Betriebshaftpflichtversicherung gehört zu den grundlegenden und wichtigsten Versicherungen eines Unternehmens. Sie ist auch für Selbständige und Freiberufler sehr zu empfehlen. Sie übernimmt die Haftung für die Schadensfälle, die in der gewerblichen Tätigkeit auftreten können. Die betrieblichen Risiken können sehr vielfältig sein. Die Betriebshaftpflicht tritt für die Regulierung von Personen- und Sachschäden ein. Auch eine Vermögensschadenhaftpflicht kann abgeschlossen werden.

Vergleich zwischen Berufs- und Betriebshaftpflicht

Eine Betriebshaftpflicht haftet für beschädigte Gegenstände oder für verletzte Personen. Da sie vorab immer prüft, ob die Schadenersatzansprüche überhaupt berechtigt sind, wird sie auch als passive Rechtsschutzversicherung bezeichnet. Eine Berufshaftpflicht geht noch darüber hinaus. Sie versichert speziell Schäden, die durch eine mangelnde Beratung, Begutachtung oder Behandlung auftreten. In einigen Berufsgruppen ist der Abschluss dieser Haftpflicht Voraussetzung für die Zulassung.

Leistung der Berufshaftpflicht

Wie die Betriebshaftpflichtversicherung auch übernimmt die Versicherung die Schadensersatzansprüche der Geschädigten im Rahmen der Vereinbarungen aus dem Versicherungsvertrag. Gleichzeitig vertritt sie die Interessen ihres Versicherungsnehmer in Rechtsstreiten und erstatten Prozesskosten, Anwalts- und Gutachterauslagen. Der Umfang der Leistungen der Berufshaftpflicht ist durch die vereinbarten Deckungssummen begrenzt.

Aufgabe einer Berufshaftpflicht

Mangelnde Sorgfalt, Nachlässigkeit, aber auch Fehler können in behandelnden oder beratenden Unternehmen dramatische Folgen haben. Die übliche Betriebshaftpflicht reguliert Schadensfälle mit Deckungssummen bis zu 3 Millionen Euro. Diese Summe kann schon bei einem Versicherungsfall aufgebraucht sein. Darüber hinaus müsste dann der Unternehmer wieder selbst haften. Kann er das nicht, ist die Gefahr, dass Geschädigte dann keinen Schadensersatz mehr erhalten, viel zu groß.

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Beispiele für eine Berufshaftpflicht

Schauen wir uns einen selbständigen Steuerberater an. Privat schließt der Berater eine Krankenversicherung, eine Unfallversicherung, eine Altersvorsorge und eine Kfz-Versicherung ab. Seinem neuen Firmenkunden, eine große Spedition, empfiehlt er dringend, die Transportversicherung zu erweitern. Letzten Monat klemmte sich ein Mandant an der selbstschließenden Tür die Hand ein, die Regulierung übernimmt die Betriebshaftpflicht. Bei einem Mandanten versäumt der Steuerberater eine wichtige Frist, ein Steuerbescheid wird rechtskräftig. Für diesen Vermögensschaden muss der Steuerberater seine Berufshaftpflicht in Anspruch nehmen.

Beratende Berufe

Die Berufshaftpflicht ist bei vielen anderen beratenden Berufen Pflicht. Dazu gehören auch Notare und Rechtsanwälte, die sonst keine Zulassung von der zuständigen Rechtsanwaltskammer erhalten. Ihre Fehler in der Rechtsberatung, ihr Versäumen von Fristen oder unsachgemäße Einschätzung von Situationen können hohe Vermögensschäden bei Mandanten oder Firmenkunden verursachen. Das gilt ebenfalls für Versicherungsmakler, Unternehmens- und Steuerberater.

Betreuende Berufe

Eine Berufshaftpflicht empfiehlt sich auch für einen selbständigen Coach, einen IT-Dienstleister oder für einen Übersetzer. Hier können Klienten Vermögensschäden geltend machen, wenn zum Beispiel ein mangelnder Datenschutz nachgewiesen wird. Fallen überlassene Unternehmensdaten, wie etwa Kundenlisten, Verkaufsübersichten oder Preiskalkulationen in falsche Hände, können Unternehmen dadurch erheblichen Schaden nehmen.

Behandelnde Berufe

Für Ärzte, Heilpraktiker oder auch Apotheker ist die Berufshaftpflicht ebenfalls verbindlich. Behandlungs- oder Beratungsfehler können hier langwierige und damit kostenintensive medizinische Behandlungen, zeitaufwändige Rehabilitationsmaßnahmen oder sogar lebenslange Renten zu Folge haben. Angestellte medizinische Fachkräfte sollten sich erkundigen, welche Versicherungssumme ihr Arbeitgeber in den Verträgen der Berufshaftpflicht vereinbart hat.

Technische Berufe

Zu den beruflichen Tätigkeiten, bei denen besonders hohe Vermögensschäden entstehen können, gehören Ingenieure und Architekten. Sie werden ihren Kunden immer einen umfangreichen Versicherungsschutz empfehlen, wie den Abschluss einer Bauherrenhaftpflicht oder einer Bauleistungsversicherung. Ingenieure in der Industrie achten auf die Elektronikversicherung ihrer Kunden. Aber vor den finanziellen Belastungen im Schadenfall schütz sie nur ihre eigene Berufshaftpflicht.

Berufshaftpflicht eines Architekten

Der Architekt ist ein gutes Beispiel für die Notwendigkeit der Berufshaftpflicht im Baugewerbe. Er entwirft und zeichnet Pläne für Gebäude, erstellt Statiken, berechnet zum Beispiel die Schneelast von Dächern und prüft auch die bauausführenden Gewerke auf der Baustelle. Schnell kann da auch etwas übersehen werden. Seine Fehler können gravierende Folgen haben, die teure Nacharbeiten erforderlich machen. Im schlimmsten Fall können sie zum Einsturz des Gebäudes führen.

Die Dienst- und Berufshaftpflicht

Eine besondere Form der Berufshaftplicht bietet beispielsweise die DEVK an. Ihre Dienst- und Berufshaftpflicht richtet sich an angestellte Arbeitnehmer wie Manager, Polizisten oder Lokführer. Diese Haftpflicht übernimmt den Schutz vor Schadensersatzansprüchen Dritter und Regressansprüchen des Arbeitnehmers, die durch das Dienstverhältnis entstehen können. Hier sind auch verlorene Schlüssel oder aufgetretene Kassendifferenzen versichert.

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Berufshaftpflicht für Lehrer

Auch angestellte Pädagogen sollten sich über eine Berufshaftpflicht genau informieren. Nach einem Unfall übernimmt zwar die gesetzliche Unfallversicherung vorerst die Kosten, sobald aber eine Verletzung der Aufsichtspflicht oder grobe Fahrlässigkeit nachgewiesen werden kann, wird diese den Lehrer in Regress nehmen. Nicht immer ist eine separate Berufshaftpflicht notwendig, einige Versicherer bieten die Erweiterung einer privaten Haftpflicht auf die berufliche Tätigkeit der Pädagogen an. Interessante Informationen gibt es dazu bei der Stiftung Warentest.

D&O-Versicherung

Die Directors- & Orders-Versicherung ist eine Sonderform der Vermögensschadenhaftpflicht. Mit ihr können Manager, Geschäftsführer und leitende Angestellte eines Unternehmens vor Regressansprüchen von Kunden und Mandanten geschützt werden. In der Regel schließt die beratende Firma selbst diese Versicherung an.

Umfangreiche Informationen einholen

Vor Abschluss einer Versicherung sollten die Verantwortlichen umfangreiche Informationen einholen und die einzelnen Angebote genau vergleichen. Erste Auskünfte bieten die Vergleichsportale im Internet. Viele Versicherer überzeugen mit informationsreichen Webpräsentationen, in denen auch die Berechnung der Tarife angeboten wird. Bei der Suche nach der passenden Versicherung sollte jedoch nicht nur die Höhe des Beitrages entscheidend sein.

Ratgeber nutzen

Sehr gute und umfangreiche Versicherungsinfos bieten unabhängige Dienstleister im Internet. Dazu gehört auch die Stiftung Warentest und ihr Ableger Finanztest. Hier erfahren Verbraucher und Unternehmen, welche Versicherungen auch in der Praxis gut abschneiden und welche Fallstricke man bei Vertragsabschluss beachten muss.

Versicherer vergleichen

Viele Versicherungsgesellschaften haben sich heute auf bestimmten Berufsgruppen spezialisiert. So unterbreitet zum Beispiel die Exali günstige Angebote für einen umfangreichen Versicherungsschutz von IT-Dienstleistern, in dem sich die Berufshaftpflicht auch mit einer Betriebshaftpflicht kombinieren lässt. Die r+v richtet ihr Augenmerk auf die berufliche Versicherung von Freiberuflern wie Notaren, Steuerberatern und Rechtsanwälten.

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Versicherungssummen beachten

Alle Angebote der Versicherungsgesellschaften müssen exakt auf die eigenen Bedürfnisse der beruflichen Tätigkeit zugeschnitten sein. Zu beachten ist dabei, dass die vereinbarten Deckungssummen hoch genug sind. Diese richten sich immer nach der beruflichen Tätigkeit. Bei einem Rechtsanwalt schreibt die Kammer eine Mindestdeckungssumme von 250.000 Euro je Fall vor, die Ärztekammer empfahl 2013 eine Versicherungssumme von 5 Millionen Euro im Jahr.

Die Kosten einer Berufshaftpflicht

Aussagen darüber, was eine Berufshaftpflicht kostet, ist pauschal nicht möglich. Zu unterschiedlich sind die Ausgangsbedingungen der einzelnen Berufe. Die Beitragshöhe richtet sich immer nach den zu versichernden Risiken, nach der Unternehmensbrache und nach Größe des Betriebes und seiner Mitarbeiteranzahl. So ist eine Berufshaftpflicht für einen selbständigen Freiberufler schon für wenige hundert Euro im Jahr erhältlich, große Kliniken müssen entsprechend höhere Summen aufbringen.

Detaillierte Versicherungsinfos abfordern

Bei einem Vergleich der Versicherer sollten die Interessenten nicht nur auf die Ratgeber im Internet vertrauen. Oft können sie detaillierte Versicherungsbedingungen oder Download erhalten oder schriftlich anfordern. Die Ausgangsbedingungen, also die Beschreibung der abzusichernden Risiken und die Deckungssummen, sollten dabei immer identisch sein. Neben der Höhe der Tarife sollten auch der angebotene Service und die Erreichbarkeit im Schadensfall Entscheidungskriterien sein.

Berufshaftpflichtversicherung

Die vorgeschriebene Berufshaftpflichtversicherung für die einzelnen Berufsgruppen schützt Unternehmen und Klienten gleichermaßen. Für Unternehmen ergänzt sie die Betriebshaftpflichtversicherung und übernimmt im Haftungsfall die finanzielle Belastung. Die Berufshaftpflicht garantiert Mandanten und Klienten den Ausgleich ihres Vermögensschadens, auch wenn der Auftragnehmer schon pleite ist. Eine Haftpflichtversicherung, die unverzichtbar ist. Finden Sie noch heute Ihr passenden Angebot unter www.deutsche-gewerbeversicherung.de oder vergleichen Sie die besten Anbieter für 2023.

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